Vorsorge für Ihr Baby

Grundlagen der Nackenfaltenmessung

In der Zeit der Schwangerschaft wollen viele Frauen – gerade im fortgeschrittenen Alter – rechtzeitig ihr Wissen über ein mögliches Risiko ihrer ungeborenen Kinder erweitern. Ist eine Frau schwanger, so geht sie deshalb zum Frauenarzt um sich mit Hilfe modernster Methoden der Pränataldiagnostik untersuchen zu lassen.  In diesem Zusammenhang existiert seit Jahren die sogenannte Nackenfaltenmessung, mit derer sich die Schwangere über die Entwicklung des Fötus und den Stand seiner Gesundheit informieren lassen kann. Doch was genau bedeutet es den Nackenbereich vor der Geburt nach Besonderheiten analysieren zu lassen?

Thema Gewissheit: Gesund vor der Geburt?

Bild eines Ungeborenen im Mutterleib

Baby beim Ultraschall

Es handelt sich um eine medizinische Untersuchungsmethode für ungeborene Babys (Föten), die zur Früherkennung von möglichen Fehlbildungen wie z.B. Autismus, Down Syndrom oder Edwards Syndrom aber auch anderen Behinderungen oder Herzfehlern erstellt wird. Die Nackenfaltenmessung wird von einem Arzt oder einer Ärztin mit Hilfe von Ultraschall durchgeführt. Diese Analyse kann im medizinischen Fachjargon oft auch als Nackenfaltentransparenzmessung, Nackendichtemessung oder neudeutsch NT-Screening bezeichnet werden. Eine Nackentransparenzmessung gehört in Deutschland nicht zu den üblichen Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft und wird nur auf ausdrücklichen Wunsch der Schwangeren bzw. der Eltern erstellt. Die Ausgaben für die Nackendichtemessung sind somit privat zu tragen und werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Da für die Analyse spezielle und in der Anschaffung teure Geräte nötig sind, liegen die Kosten pro Messung meist weit über 200 €. Eventuell kann ein Preisvergleich der verfügbaren Ärzte im Umkreis einen kleinen Preisnachlass erwirken.

Wahrscheinlichkeit ob das Ungeborene an einer Fehlbildung leidet

Eine Nackenfaltenmessung ist eine relativ unkompliziert durchzuführende Untersuchung, die sowohl für Mutter und Kind keine großen Risiken beinhaltet. Der berührungslose Check ähnelt den normalen Ultraschalluntersuchungen, die standardmäßig mit Schwangeren durchgeführt werden. Meist wird die Nackendichtemessung von den Ärzten selbst nur empfohlen, wenn bei den routinemäßigen Ultraschallmessungen kleinere Anomalien bereits entdeckt wurden. Vorsichtige Eltern können die Sondierung jedoch auch unabhängig hiervon durch führen lassen. Die Überprüfung der Nackentransparenz wird sinnvollerweise meist zusätzlich mit einer Untersuchung des Blutes der Schwangeren (biochemische Analyse der Hormonwerte im Blut, genannt: Triple Test) kombiniert. Anhand der Ergebnisse beider Methoden kann die Wahrscheinlichkeit berechnet werden, ob das Ungeborene vermutlich an einer Fehlbildung wie beispielsweise Trisomie 21 oder eine anderen Krankheit leidet.

Die Analyse der Nackenfalte per Feinultraschall liefert jedoch alleine keine abschließende Erkenntnis über eine eventuelle Fehlentwicklung des Kindes. Die Nackenfaltenmessung ist vielmehr eine – aufgrund des Ultraschalls – sehr einfach durchzuführende Messmethode zu Beginn einer Schwangerschaft. Über die Messung alleine kann der Arzt oder die Ärztin jedoch noch keine 100 prozentige Diagnose erstellen. Vielmehr liefert ein NT-Screening als Ergebnis lediglich nur den gemessenen Wert der Dicke der Nackenfalte und daraus abgeleitet eine statistische Wahrscheinlichkeit über eine mögliche Erkrankung bzw. Behinderung. Eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung kann somit von einer anfänglichen Frage zu einer Reihe neuer Fragen führen. Doch es wäre verfrüht nach einem Screening bereits über einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Leider haben viele Frauen zu schnell das Bild eines möglichen Herzfehlers direkt vor dem inneren Auge und sind besorgt um ihr Kind. Aber gibt die Diagnostik tatsächlich Gewissheit?

Ist die Entscheidung über eine mögliche Trisomie 21 damit entschieden?

Laut einer im Internet veröffentlichten Studie werden mit der Nackentransparenzmessung ca. 80 Prozent aller Föten mit Down Syndrom erfolgreich erkannt. In Kombination mit dem Bluttest erhöht sich die Identifizierungsrate auf ungefähr 90 Prozent (Quelle: http://www.kup.at/kup/pdf/1075.pdf). Bei einem eventuellen Verdacht können daher weitere Untersuchungen wie eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) sowie eine dazugehörige Chromosomenanalyse (anhand von Zellen des Fötus) vom Doktor empfohlen werden. Diese weiterführenden Untersuchungen unterliegen jedoch neuen Risiken, wie dem Infektionsrisiko für das ungeborene Kind und / oder der Mutter bzw. dem erhöhten Risiko einer Fehlgeburt, da hier nicht per Ultraschall untersucht werden kann. Aus diesem Grunde sollten alle weiterführenden Untersuchungen überhaupt nur in genauer Absprache mit mindestens einem Arzt (eventuell besser zwei Ärzte) in Erwägung gezogen werden. Zusätzlich empfiehlt sich ein eingehendes Gespräch innerhalb der Familie. Denn es ist ganz natürlich, dass bei weiteren Tests elementare Themen wie gesundes Leben oder die Liebe zu behinderten Kindern mit Recht hinterfragt werden. Ein guter Grund weshalb viele verängstigte Paare in dieser Situation auch psychologische Betreuung in Anspruch nehmen.

Wann genau? Der richtige Zeitpunkt

In welcher Woche bekommen Sie das beste Ergebnis? Üblicherweise wird die Nackenfaltenmessung zwischen der 11. und der 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Vor der elften SSW ist die Analyse aus technischen Gründen sehr schwierig. Der Fötus ist leider noch zu klein, weshalb das Ergebnis ungenau und daher meist unbrauchbar ist. Nach der 14. Schwangerschaftswoche kann die Messung aus medizinischen Gründen nicht mehr erstellt werden. Alle Hintergründe zu der Betrachtung werden hier genauer erklärt werden. Die aussagekräftigsten und zutreffendsten Ergebnisse lassen sich angeblich überwiegend in der 11. SSW gut messen.

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Hinweis
Achtung: Die hier vorgestellten Informationen wurden privat erstellt. Sie ersetzen in keinem Fall eine professionelle Beratung von einem ausgebildeten Mediziner.