Vorsorge für Ihr Baby

Nabelschnurpunktion

Ab der 18. Schwangerschaftswoche lässt sich die sogenannte Nabelschnurpunktion durchführen. Gynäkologen und medizinisches Fachpersonal sprechen hier als Fachbegriff auch von der Chordozentese. Bei einer Nabelschnurpunktion handelt es sich um eine weiterführende Analysemöglichkeit innerhalb der Pränataldiagnostik, die meist nur dann durchgeführt wird, wenn bereits ein auffälliger Befund per Ultraschall festgestellt wurde. Es handelt sich um keine Routineuntersuchung. Die Eltern oder die Mutter müssen daher vorab unterschreiben, ob über alle Vor- und Nachteile aufgeklärt wurde und ob die Untersuchung überhaupt durchgeführt werden soll.

Was geschieht bei einer Chordozentese?

Im Wesentlichen geht es darum, dass der Arzt mit Hilfe einer langen, dünnen Nadel ein wenig Blut des ungeborenen Kindes aus der Nabelschnur entnimmt. Während der Nabelschnurpunktion sticht der Arzt mit der Nadel durch die mütterliche Bauchdecke, durchdringt die Wand der Gebärmutter und piekt in die Nabelschnur. Dabei zielt der Arzt auf eine Vene, die das Blut des Embryos enthält. Damit die Nadel auch ihr Ziel im inneren des Körpers der Mutter treffen kann, überwacht der Arzt das Geschehen parallel per Ultraschall. Mit der entnommenen Blutprobe des Ungeborenen kann im Labor geprüft werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit vorliegt, an einer bestimmten Krankheit zu leiden. Hierzu zählen alle möglichen Erkrankungen der Chromosomen, des Stoffwechsels oder des Blutes. Um eine aussagekräftige Analyse erstellen zu können, müssen die Blutzellen im Laboratorium vorbereitet und auf Anomalien untersucht werden. Hierfür genügen bereits ein bis zwei Milliliter Blut.

Risiken einer Nabelschnurpunktion

Die Nabelschnurpunktion ist keine risikofreie Untersuchungsform. Durch verschiedene Ursachen besteht ein kleines Risiko einer Fehlgeburt. Allerdings passiert nur in jedem zweiten bis siebten Fall pro 1000 Behandlungen eine ernst zu nehmende Komplikation. Meist wird diese Vorab-Untersuchung erst mit Schwangeren durchgeführt, die älter als 35 Jahre sind.

Insgesamt lässt sich über die Nabelschnurpunktion festhalten, dass sie eine zusätzliche Maßnahme sein kann. Man sollte jedoch erst darüber nachdenken, wenn zuerst Ultraschall und eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt wurden. Wie bei jeder Pränataldiagnostik sollte den Eltern bewusst sein, dass das Ergebnis einer Blutentnahme durch die Nabelschnur nur mit Vorsicht interpretiert werden sollte. Im Zweifel bietet sich ein vertiefendes Gespräch mit dem Arzt oder gegebenenfalls einer alternativen Fachperson an. Um eine etwaige Diagnose besser verstehen zu können, sollte man sich die genauen Werte der Analyse vom Labor möglichst digital kopieren lassen. So kann man auch mit anderen Medizinern besser kommunizieren.

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Achtung: Die hier vorgestellten Informationen wurden privat erstellt. Sie ersetzen in keinem Fall eine professionelle Beratung von einem ausgebildeten Mediziner.